Es ist das meistverkaufte Spiel der Softwareindustrie, durchbrach knapp 2 Monate nach Verkaufsstart die Milliarden-Dollar-Schranke und wird von Spielern meist gleichermaßen geliebt, als auch gehasst. Die Rede ist natürlich von Call of Duty: Modern Warfare 2. Es ist wohl eines der bekanntesten und aufgrund eines einzigen Levels der umstrittensten Spiele das im Jahr 2009 erschienen ist. Die Kritiken waren aufgrund jener Mission zwar gespalten, haben meiner Meinung nach aber nie die ‚wahren‘ Probleme dieses Spieles aufgezeigt. Ich werde dieses Review in 3 Sparten aufteilen. Zuerst dem Einzelspieler-Modus, danach die Spezialeinheiten und zum Schluss der Schwerpunkt des Games: den Multiplayer.
Doch zu Beginn etwas Allgemeines. Modern Warfare 2 ist das sechste Spiel der Call of Duty Reihe und das erste, welches in der Story einen direkten Vorgänger hat.
Es arbeitet mit der „IW 4.0“ Engine und läuft auf, heutzutage, mittelmäßigen Computer „gerade noch“. Mein DualCore Laptop (2x 2,60Ghz) schafft es mit flüssigen 50 Fps nur, wenn wirklich die unterste aller Grafikschubladen geöffnet wird.
Singleplayer:
„Der Singleplayer Modus knüpft genau da an, wo Call of Duty 4: Modern Warfare aufgehört hat“… Nun ja, nicht ganz. Fünf Jahre nach der Tötung von Imran Zakhaev findet man sich in der Haut von Joseph Allen, einen der neuen Charaktere in Modern Warfare 2. Er ist ein US-amerikanischer Soldat, welcher dank unseren Leistungen in einer Trainingsstrecke für einen Undercover Einsatz ausgewählt wird. Unter dem Decknamen Alexei Borodin ist es seine Aufgabe das Vertrauen von Vladimir Makarov, dem Anführer einer Terrorzelle der ultranationalistischen Partei in Russland, zu gewinnen. Um das Vertrauen von ihm zu erlangen, sollen wir auf genau jenem Flugplatz, der Zakhaev gewidmet ist, ein Massaker anrichten. Wer, wie ich, das „Glück“ hatte, sich eine ungeschnittene Version dieses Spieles zu beschaffen, durfte dies auch. In der deutschen Version schlägt die Mission fehl, wenn man unbewaffnete Personen (Zivilisten) tötet.
Der Beginn der Mission "Kein Russisch" |
Am Ende jener Mission wird Joseph Allen von Makarov erschossen und am Flugplatz gelassen. Anscheinend hatte er herausgefunden, dass Allen ein Spion war.
Die letzten Augenblicke von Joseph Allen aka Alexei Borodin |
Dadurch findet die Polizei natürlich hunderte tote, russische Zivilisten zu Füßen eines Amerikaners. „When they find that body, all of Russia will cry for war.“ sind die letzten Worte aus Makarovs Mund, die wir hören.
Von nun an, erleben wir die Geschichte nur noch aus den Augen anderer Personen, wie zum Beispiel Gary „Roach“ Sanderson, welcher unter dem Kommando von John „Soap“ MacTavish, der Hauptfigur aus Call of Duty 4: Modern Warfare, steht. Der weitere Verlauf der Kampagne ist ebenso Packend, wie abwechslungsreich. So kämpft man während der russischen Invasion an der Seite der Ranger um das weiße Haus, Infiltriert eine Bohrinsel oder kämpft sich durch brasilianische Slums.Ich möchte die Kampagne nicht weiter spoilern, aber ich garantiere jeden, der CoD 4 mochte, und den Egoshooter interessieren, dass Modern Warfare 2 keine Enttäuschung sein wird!
Bewertung: 4/5, da man ohne Vorkenntnisse aus Call of Duty 4 manchmal nicht weiß, was abgeht und die Kampagne meiner Meinung nach etwas länger hätte sein können.
Kooperativer Modus:
Cut/Uncut inkompatibilität |
Der Kooperative Modus („Spezialeinheit“) ist ein aus 23 verschiedenen Missionen bestehender Modus, der sowohl zu zweit, als auch alleine gespielt werden kann. Einzige Einschränkung beim alleine Spielen: Es gibt 2 Level, in denen ein Spieler in einem Fahrzeug am Geschütz sitzt und der andere zu Fuß unterwegs ist. Dieser muss bis zum Eskortierungspunkt laufen, während er Deckung von seinem Partner bekommt. Für diese 2 Missionen sind zwei Spieler erforderlich. Im 2-Spieler Modus ist es außerdem auch möglich, seinen Partner auf die Beine zu helfen, während dieser im Einzelspieler längst gestorben währe und die Mission wiederholt werden müsste. Aus diesem Grund ist es meist einfacher zu zweit zu spielen.
Aus einem unerfindlichen Grund ist das Zusammenspielen mit unterschiedlichen Versionen (cut/uncut) nicht möglich.
Bewertung: 4/5 Ein gelungenes Feature, kompatibilitätsprobleme versauen aber gute Stimmung mit manchen Freunden.
Multiplayer:
Der Hauptgrund sich dieses Spiel zuzulegen ist vermutlich der Mehrspieler Modus. Dieser beinhaltet ein ähnliches Ranking- und Klassensystem wie bereits sein Vorgänger aus CoD 4. Wenn man einen Rang aufsteigt, schaltet man entweder eine neue Waffe, ein neues Extra oder eine Abschussserie frei. Um einen Rang aufzusteigenmuss man Erfahrungspunkte sammeln. Abhängig von dem Spielmodus bekommt man unterschiedlich viele Punkte für das ausschalten von Gegnern, das entschärfen einer Bombe oder der Eroberung einer Flagge.
Eine weitere Neuerung ist „dual wielding“. Es ist möglich zwei Waffen gleichzeitig ausgerüstet zu haben und zu feuern. Leider kann man sich nicht aussuchen, welche zwei dies sein sollen, das heißt man kann nur dieselbe Pistole o.Ä. in beiden Händen halten.
Ebenfalls neu sind Vollmantel („Full Metal Jacket“ aka FMJ) Geschosse und Schnellfeuermodi für einige Gewehre. Dank FMJ Munition verliert eine Patrone weniger an Feuerkraft, wenn diese durch ein Objekt dringt (z.B. einem Zaun oder einer Holzwand). Für Maschinenpistolen steht außerdem ein „Rapid Fire“ mode zur verfügung, der die Feuerrate deutlich erhöht.
Zum ersten Mal ist in der PC Fassung von Call of Duty auch der Prestige Modus enthalten. Nachdem ein Spieler den höchsten erreichbaren Rang verdient hat, gibt es die Möglichkeit in den Prestige Modus einzusteigen. Hierfür muss man all seine Fortschritte, Klassen und Abschusserien aufgeben und startet wieder bei dem untersten Rang. Dafür bekommt man nun statt dem normalen Rangesabzeichen ein anderes Symbol. Das einzige was beim „prestigen“ erhalten bleibt sind Titel, Embleme und der Fortschritt von Prestige Herausforderungen (sofern ein Spieler schon einmal in den Prestige Modus eingetreten ist). Das ganze lässt sich zehn mal wiederholen, wobei das Rang Symbol dann durch einen Totenschädel auf einer Münze ersetzt wird:
Wie Oben schon erwähnt, kann man Titel, Embleme und Abschussserien Freischalten. Diese „Rufzeichen“ sind für alle Spieler sichtbar und werden immer im Zusammenhang mit dem Spieler und seinem Rang angezeigt. Im weiteren Spielverlauf kann man immer mehr jener Rufzeichen freischalten.
Titel, Embleme und Abschussserien |
Abschussserien sind Belohnungen, die ein Spieler erhält, wenn er ohne zu sterben eine bestimmte Anzahl von Gegnern in Folge tötet. Die höchste Abschussserie ist die Atombombe, bei der das Spiel mit einer gewaltigen Explosion zu Gunsten des Teams endet, das die Bombe bekommen hat, egal ob es ohne jenes verloren hätte oder nicht.
Kommen wir nun zum Hauptgrund, den Multiplayer zu verfluchen. „IWnet“ ist ein von Activision gefordertes und von Infinity Ward entwickeltes Match-making System, welches auf Konsolen bereits in CoD 4 zum Einsatz kam. Deshalb wird Modern Warfare 2 auch von vielen als „Console port“ bezeichnet. Es ersetzt dedizierte Server und verhindert so, eigene Karten, Regeln, Punkte- oder Zeitlimits, und Mods in dem Spiel festzulegen. Dadurch, dass der „Server“ auf einem Zufällig ausgewähltem PC einer der Mitspieler gehostet wird, hat jener einen „Zero-Ping Vorteil“, während andere Spieler des Öfteren „lags“ verspüren. Der einzige Grund, wieso dieses System diesmal auch für den PC eingeführt wurde ist, weil Activision auch Computerspielern für Map-packs an die Geldbörse wollte. Zur Erinnerung: In Call of Duty 4 gab es für die PC Version per Patch vier neue, kostenlose Multiplayerkarten, während bei der PS3 und XBOX 360 10€ für jene verlangt wurden. Bis heute sind allein durch Map-packs vermutlich weitere 500 Millionen Dollar eingenommen worden. Ebenfalls entfernt wurde die Option, während des Spieles über verschiedene Sachen abzustimmen. Cheater, Hacker, Aimbotter, oder wie wir sie auch sonst nennen mögen, haben dadurch freie Fahrt. Es gibt weder Admins, noch eine andere Möglichkeit solche Personen rauszuwerfen. Neben Counter Strike ist Call of Duty: Modern Warfare 2 somit eines der spiele, in denen am meisten Cheater „herumlungern“. Mittlerweile ist sogar das Anti-Cheat System machtlos, da eine Sicherheitslücke gefunden wurde, jenes zu deaktivieren. Mit diesem können sogar bereits gebannte Spieler wieder „ins Gefecht“.
Bewertung: 4/5 Der Multiplayer ist Infinity Ward wie gewohnt super gelungen, leider verursacht sowohl die Geldgier des Publishers (Activisions), als auch IWnet einen Punkteabzug;
Preis:
Während der Preis von 60€ auf den Konsolen gerechtfertigt ist (Die Lizensierungsgebür beträgt ungefähr 10€ pro Spiel), fühle ich mich als Teil der PC Community verarscht. Activision verdient sich nicht nur mit IWnet dumm und dämlich, auch eine grundlose Preiserhöhung von 10€ wurde durchgeführt. Wie man merkt, lassen die Leute dies aber mit sich machen und zahlen schön brav den vollen Preis.
Bewertung: 2/5 Der Einstiegspreis von 60€ ist zwar unverschämt, aber eine Erhöhung des Preises um 20% ist meiner Ansicht nach gerade noch tragbar.
Bewertung: 2/5 Der Einstiegspreis von 60€ ist zwar unverschämt, aber eine Erhöhung des Preises um 20% ist meiner Ansicht nach gerade noch tragbar.
Fazit:
Für Einzelkämpfer ist Call of Duty: Modern Warfare eine direkte Kaufempfehlung. Beim Multiplayer ist „IWnet“ jedoch ein großes Hindernis. Anfangs wurde der Multiplayer von „Glitchern“ regiert, jetzt sind es „Cheater“. Dennoch ist der Mehrspieler Modus sehr gut gelungen und bringt besonders beim Spielen mit Freunden einen hohen Spaßfaktor. Für Neulinge ist er allerdings nicht geeignet. Hier Empfehle ich Call of Duty 4, welches aus heutiger Sicht leider schon zum „alten Eisen“ gehört. Der unverschämte Einstiegspreis von 60€ ist allerdings mit Vorsicht zu genießen. Ich empfehle daher im Internet nach günstigeren Angeboten zu suchen.
Gesamtnote: 4/5 (3,75)
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